16 Ich habe mich schon über die ein oder andere Sache geärgert. Das Amt des Bürgermeisters ist nicht immer vergnügungssteuerpflichtig. Ich versuche jedoch immer auch, mich in die Lage des anderen hineinzuversetzen. Auch die andere Seite kann aus ihrer Sicht durchaus Recht haben. Ich sehe meine Aufgabe darin, nach Lösungen zu suchen. Sehr gefreut hat mich die offene, herzliche Auf- nahme in der Gemeinde und die vielen freund- lichen Begegnungen mit Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Gewerbetreibenden. Warum sind Sie Bürgermeister geworden, und wieso gerade hier? Schutterwald ist eine attraktive Gemeinde mit gesunden Finanzen und einer hervorragenden Infrastruktur. Sie liegt im Herzen der Ortenau und verfügt über gute Verkehrsanbindung. Die Autobahn A 5 verläuft in unmittelbarer Nähe und ist über einen Autobahnanschluss genauso gut zu erreichen wie die Innenstadt von Offenburg oder der Bahnhof mit ICE-An- bindung. Die Gemeinde zeichnet sich aber vor allem durch ihre außergewöhnliche Wohn- und Lebensqualität und die guten Freizeit- möglichkeiten aus. Ich schätze die Umgebung mit den großen Waldgebieten, mit Natur- und Landschaftsschutzgebieten sehr, um beispiels- weise spazieren zu gehen oder zu joggen. Überregional bekannt ist Schutterwald aber für sein ehrenamtliches Engagement und sein Vereinsleben. Über 60 Vereine wirken in den verschiedensten Bereichen. Während und nach dem Zivildienst konnte ich Erfahrungen in der Kommunalpolitik sammeln und habe gemerkt, dass man hier vor Ort in einer Gemeinde sehr viel bewegen kann. So wuchs in mir der Wunsch, irgendwann einmal Bürgermeister zu werden. Wofür setzen Sie sich in der Gemeinde ein? Nennen Sie fünf Stichworte! Ich möchte ein zukunftsorientiertes, um- fassendes Altenhilfekonzept mit einem modernen und freundlichen Pflegeheim in Schutterwald verwirklichen, die Vereinbar- keit von Familie und Beruf herstellen durch bedarfsgerechte Kinder- und Schulkindbe- treuung, die Lebensqualität in Schutterwald erhöhen und ein attraktives Lebensumfeld bewahren, das bürgerschaftliche Engage- ment stärken, dem Klimawandel entgegen wirken und mithelfen, die Energiewende vor Ort zu schaffen. Eigenschaften, die ein guter Bürgermeister benötigt… Ein Bürgermeister braucht gutes Fachwissen, Führungskompetenz und Durchsetzungsver- mögen. Als Bürgermeister braucht man aber auch ein hohes Maß an sozialer Kompetenz. Dazu zählt beispielsweise Einfühlungsvermö- gen, überzeugen können und sich bewusst sein, nicht alles besser wissen zu müssen. Der Bürgermeister hat den Willen der Bürger um- zusetzen, ist Moderator, manchmal Mediator. Nicht sein Wille, der Wille der Bürgerschaft ist das Maß der Dinge. Mit seinen über 60 Vereinen, Verbänden und Interessensgemeinschaften bietet Schutter- wald ein reichhaltiges und lebendiges Ver- einsleben. Wo würden Sie spontan mitma- chen? Ich wirke bereits seit vielen Jahren beim DRK mit und habe im letzten Jahr beim DRK Ortsver- ein Schutterwald das Amt des 1. Vorsitzenden übernommen. Auch mit der Nachbarschafts- hilfe bin ich eng verbunden. Hier arbeite ich als 2. Vorsitzender im Vorstand mit. Aber das Vereinsleben in Schutterwald – das ehrenamtliche Engagement insgesamt – kann sich sehen lassen. Ich bin jedes Mal aufs Neue beeindruckt, wenn ich den großen Einsatz un- serer ehrenamtlich Tätigen sehe. Unser Ferienfreizeitprogramm während der INTERVIEW MIT dem Bürgermeister Sehr geehrter Herr Holschuh, Sie nähern sich Ihrem Dienstjubiläum – im Juli sind Sie seit 5 Jahren im Amt hier in Schutter- wald. Gab es in Ihrer bisherigen Amtszeit schon Ereignisse nach dem Motto „Das hat mich ge- ärgert“ und „Das hat mich sehr gefreut“?